Aquila hat mit dem AC ONE PLANET ELTIF (ISIN: LU2696795819) einen Fonds aufgelegt, der sich auf nachhaltige Infrastruktur spezialisiert.
Wir haben mit Christian Humlach über die Stärken und Chancen dieses Fonds gesprochen.
Passend dazu steht ein Webinar für Sie bereit, das Sie hier finden.
Und nun zum Interview:
1. Herr Humlach, Ihr Unternehmen hat einen ELTIF auf das Thema Infrastruktur aufgelegt. Warum haben Sie diese Fondshülle gewählt?
Der ELTIF bietet einen hohen Anlegerschutz für Privatkunden und überträgt viele Eigenschaften der bekannten UCITS-Fonds für die liquiden Anlageklassen auf die weniger bis illiquiden Anlageklassen: die Diversifikationsanforderung, die Kostentransparenz und Depotfähigkeit. Zudem ist der ELTIF flexibler als das neue deutsche Infrastruktursondervermögen, das nicht nur strukturell weniger flexibel ist, sondern eben auch nur Infrastruktur als Anlageklasse zugänglich macht – kein Private Equity oder Private Debt. Nachdem ELTIFs auch europaweit in den Vertrieb gehen können, dürfte das Volumen pro Fonds höher sein, was sich wiederum positiv auf die Kosten für den Privatanleger auswirkt. In Summe haben wir uns daher klar für den ELTIF entschieden.
2. Kurze Zwischenfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem ELTIF und einer klassischen geschlossenen Beteiligung?
Einerseits kann der ELTIF sowohl als offener, häufig als semi-liquide beschriebener Publikumsfonds aufgelegt werden, andererseits auch als geschlossener Fonds. Weiterhin gelten klare Diversifikationsvorschriften, ähnlich den UCITS-Fonds, die es bei den geschlossenen Beteiligungen so nicht gibt. Ganz wichtig ist auch, dass es keine Nachschusspflicht bei ELTIFs gibt und der Leverage eingeschränkt ist.
In der Praxis kann der ELTIF zudem als Wertpapier mit WKN und ISIN in das traditionelle Wertpapierdepot eingebucht werden, sodass die Erträge auch steuerlich dort berücksichtigt werden. Dadurch entfallen separate und komplexe steuerliche Erklärungen sowie der aufwändige Vermittlungsweg. Ebenfalls werden das Reporting und die kontinuierliche Vermögensübersicht so vereinfacht.
Unter dem Strich ergibt sich Anlegerschutz und Beratungspraxis wie für UCITS-Fonds, aber mit illiquiden Anlagen und Strategien, die bisher nur über die Beteiligung möglich waren.
3. Welche Investitionsprojekte decken Sie mit Ihrem ELTIF ab?
Wir haben hier einen klaren Fokus auf die Anlageklasse Infrastruktur in einer nachhaltigen Ausrichtung auf essenzielle, reale Sachwerte. Die Anlagestrategie des AC ONE PLANET ELTIF verfolgt die Zielsetzung, unmittelbar und breit gestreut in nicht börsennotierte Sachwerte und Finanzierungen in Wind-, Wasser-, Photovoltaik- sowie Energieeffizienzanlagen und Batteriespeichersysteme zu investieren. Neben der Erwirtschaftung stabiler Erträge aus der Veräußerung von erzeugtem Strom sowie der Generierung langfristigen Kapitalwachstums für seine Anleger verfolgt der Fonds mit seiner Investitionstätigkeit das Ziel, Anlagerisiken durch Diversifikation zu minimieren.
Kernkraft sowie Vermögenswerte, die Energie aus fossilen Brennstoffen erzeugen, schließen wir dabei übrigens kategorisch aus.
4. Wie selektieren Sie die einzelnen Projekte?
Vorweg ist eine Besonderheit der Aquila Group mit rund 700 Mitarbeitern, dass wir nicht nur das Fondsmanagement bei Aquila Capital betreiben. Darüber hinaus verfügt die Aquila Group über eigene Entwicklungseinheiten, auf deren Pipeline an Projekten wir bevorrechtigten Zugriff haben. Damit ist die Gruppe einer der führenden Akteure im Clean-Energy-Sektor in Europa.
Der Investitionsprozess ist arbeitsteilig gegliedert, aber in der Hand des Fondsmanagers. Er selektiert aus den verfügbaren Projekten die bestmöglichen, um das Ziel einer konservativen Core/Core+-Strategie mit einem hohen Maß an Diversifikation umzusetzen. Konkret erstreckt sich dies über verschiedene Technologien, Regionen und Entwicklungsstufen. Von Beginn an ist hier auch das ESG-Team involviert. Den finalen Entscheidungsprozess vollzieht das Investment Committee per Mehrheitsvotum. Dabei besitzt das Risikomanagement ein Vetorecht.
5. Welche Renditen können Anleger mit Ihrem ELTIF erwarten?
Historisch hat die Anlageklasse mit 50/50 Eigen-/Fremdkapital in den letzten 10 Jahren rund 6 % p.a. bei einer Standardabweichung von gut 6 % erreicht. Wir haben uns dies nach Kosten als Ziel gesetzt und in einem sehr ähnlichen Portfolio für die Pangaea Life Versicherung in den letzten Jahren sogar übertroffen.
6. Sie haben sich explizit dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Warum?
Die Aquila Group managt ihren CO2-Fußabdruck schon seit 2006 und widmet sich intensiv der Dekarbonisierung. Gesamtgesellschaftlich betrachtet ist dies ein langfristig notwendiger Bereich mit hohem Investitionsbedarf, der zudem weitgehend unabhängig von der wirtschaftlichen Börsenstimmung ist. Durch den Beitrag zu Klimaschutz und Energieunabhängigkeit verbindet sich hier eine attraktive wirtschaftliche mit einer hohen sozialen Rendite. Der AC ONE PLANET ELTIF ist zudem als Nachhaltigkeitsfonds gemäß Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert und berichtet regelmäßig über seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.
Unser zielgerichtetes Engagement gegen den Klimawandel wird auch dadurch unterstrichen, dass Prof. Hans Joachim Schellnhuber, einer der weltweit führenden Experten in der Erdsystem- und Klimaanalyse, bei uns seit vielen Jahren als Beiratsmitglied seine Expertise einbringt. Prof. Schellnhuber hat unter anderem den „Blue Planet“-Preis erhalten, der auch als Nobelpreis der Klimaforscher bezeichnet wird.
7. Herr Humlach, an dieser Stelle möchte ich Sie auch beglückwünschen. Ihr ELTIF wurde von der unabhängigen Ratingagentur Scope aus Berlin ausgezeichnet! Was sind Ihre Stärken?
Das Thema der nachhaltigen Infrastruktur ist die Kernexpertise und DNA der Aquila Group. Aus dem Grundgedanken, dies nicht mehr nur unseren zahlreichen institutionellen Kunden zugänglich zu machen, war die neue ELTIF-Regulierung ideal, denn sie ermöglicht ein solches Produktangebot auch für Privatanleger. Vor diesem Hintergrund haben wir dann auch den ersten ELTIF 2.0 am Markt aufgelegt, der keine Mindestanlagegröße vorschreibt.
Über die eigenen Projektentwicklungseinheiten der Aquila Group können wir schnell investieren. Wir kennen die Projekte von Beginn an und können somit die ganze Wertschöpfungskette nutzen – und das in verschiedenen Technologien und Regionen.
Insbesondere als Artikel-9-Fonds haben wir messbare Nachhaltigkeitsziele und gemäß Prospekt das Ziel, mindestens 80 % in nachhaltigen Investments zu tätigen. Zudem berichten wir jährlich transparent über die Ergebnisse, weshalb auch jeder Anleger seinen Beitrag in Menge CO2 pro Anteil nachvollziehen kann.
8. Thema Handelbarkeit. Wo ist Ihr ELTIF handelbar? Und wie sieht es mit Halte- und Kündigungsfristen aus?
Man kann illiquide Sachwerte, wie Solarparks oder Großbatterien, nicht täglich handeln. Deshalb orientiert sich unsere Strategie an den typischen Entwicklungsphasen und bekannten Regelungen für offene Immobilienfonds: 2 Jahre Mindesthaltedauer mit einer unwiderruflichen Rückgabeankündigung von 12 Monaten.
Wir freuen uns, dass dies bereits für Banken und Sparkassen über die dwp bank möglich ist, wie auch über die V-Bank und FondsDepot Bank.
9. Zum Schluss: Nennen Sie uns bitte drei Gründe, warum unsere Berater Ihren ELTIF vermitteln sollten!
- Die Anlageklasse: Infrastruktur und Private Markets als Grundlage für den Fonds ist weitgehend unkorreliert zu Aktien und Renten. Dadurch kann das Rendite-/Risikoprofil von nahezu jedem Depot verbessert werden. Diese Strategie nutzen bereits Hochvermögende in Family Offices, Institutionelle und Stiftungen, wie beispielsweise Harvard und Yale.
- Aquila Capital: Wir sind ein Spezialist für genau dieses Thema. Anleger erhalten einen einfachen Zugang über ein breit diversifiziertes Portfolio.
- Generationenthema: Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit mit Inflationsschutz sind essenzielle Themen für Umwelt und Gesellschaft.
Herr Humlach, vielen Dank für das Interview!