„Wer die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten will, sollte die Vergangenheit kennen.“
— Dr. Karl-Heinz Rauscher

Historische Leitwährungen – vom römischen Denar zum US-Dollar

Für Europa wird als erste Leitwährung der Denar erwähnt, der von ca. 211 v. Chr. bis ins dritte Jahrhundert n. Chr. die Hauptsilbermünze Roms war. Sie bestand anfänglich aus fast reinem Silber und folgte den römischen Truppen in weite Teile Europas, Nordafrikas und des westlichen Mittelmeerraums. Die Erschließung von Silbervorkommen in den von den Römern eroberten Gebieten war immens wichtig. Immer mehr Münzen waren zu prägen, denn das per se „unproduktive“ Heer kostete riesige Summen. Den Eroberungen im Mittelmeerraum und in Nordeuropa folgten staatliche Investitionen, z. B. um die Infrastruktur zu bezahlen. Das förderte den Handel und steigerte den Wohlstand im wachsenden römischen Reich. Die militärische Macht des Reiches und die sich daraus ableitende Handelsmacht bestimmten die Leitwährung.

Mit der Zeit reichten die Silbervorkommen nicht mehr aus, um weitere Münzen identischer Qualität prägen zu können. Um das Dilemma zu lösen, sank der Silberanteil der Münzen von zunächst 4,55 Gramm auf 3,6 Gramm, bis er schließlich nur noch 1,5 Gramm betrug. Später führte man eine neue Münze ein. Der Doppeldenar enthielt 2,7 Gramm Silber. Mit dem über die Jahrzehnte sinkenden Silbergehalt verloren die Bürger letztlich das Vertrauen in die Währung.

Abbildung: Verringerung des Silbergehalts in einem römischen Denars in der Kaiserzeit

Von der Silber- zur Goldmünze

Ab etwa 27 v. Chr. bis zu Beginn des vierten Jahrhunderts n. Chr. fand der Aureus, eine 8,19 Gramm schwere Goldmünze mit hohem Feingehalt, Verbreitung über die gesamte römisch beeinflusste Welt. Der Name enthält die lateinische Bezeichnung „Aurum“ für Gold.

Dem Aureus folgte schließlich der Solidus und blieb über ein Jahrtausend im Umlauf. Er wurde von Konstantin dem Großen im Jahr 309 eingeführt und verbreitete sich in ganz Europa und dem Mittelmeerraum.

Zwei Faktoren kennzeichnen den Wechsel von einer Leitwährung zur nächsten: der Wertverlust durch die Verringerung des Edelmetallanteils und eine lange Übergangszeit.

Der Solidus gilt als Leitwährung bis ins 13. Jahrhundert. Als sein Nachfolger gilt der Florentiner, eine von 1252 bis 1533 in Florenz geprägte Goldmünze mit 3,5 Gramm Feingold.

US-Dollar etabliert sich

Die im Zeitverlauf dominierenden Kolonialmächte determinierten die Leitwährungen bis zum Ersten Weltkrieg. Möglicherweise wäre die Reichsmark Leitwährung in Europa geworden. Der Zweite Weltkrieg festigte schließlich die Dominanz des US-Dollars.

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Ihr

Rolf Krahe

Rolf Krahe ist seit Jahrzehnten an den Kapitalmärkten aktiv. Die Themen des Diplom-Ökonom sind der Aufbau von Wertpapierportfolios und die Kommunikation von Kapitalmarktentwicklungen. Er unterstützt die Berater auch bei der Ersteinrichtung des Investment-Shops mit Modellportfolios und Private Investing Varianten, Fonds und ETFs. Rolf Krahe steht bei allen Themen mit Rat und Tat zur Seite. 

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