Geld anlegen, aber richtig! Wer langfristig erfolgreich Vermögen aufbauen will, kommt um ein sinnvoll strukturiertes Portfolio nicht herum. Gerade Einsteiger neigen dazu, den einen oder anderen Fehler zu machen. Langfristig kostet das viel Rendite! Wir zeigen, worauf es ankommt.

1. Ziele setzen

Depot eröffnen und loslegen? Grundsätzlich ja, aber nicht immer ist das die beste Idee. Zunächst gilt es, sich über die eignen Ziele Gedanken zu machen. Was möchte man erreichen? Welche Rendite strebt man an? Und welches Risiko ist man bereit einzugehen? Und natürlich geht es auch um die Liquidität einer Anlage. Also, ob das Geld jederzeit verfügbar sein muss. Dazu muss man wissen, dass eine Geldanlage immer ein Trade Off zwischen Rendite, Risiko und Liquidität ist. Alle drei Ziele sind in der Regel nicht erreichbar. Es gilt, hier Präferenzen zu setzen.

2. Früh anfangen

Die Liste an Weltwundern umfasst insgesamt sieben. Aber es gibt durchaus den einen oder anderen Experten der auch den Zinseszins hier gerne einreihen würde. Der Grund ist relativ einleuchtend: Je länger eine Anlage bzw. ein Sparplan dauert, desto höher sind die Zinseinnahmen, da Anleger auch Zinsen auf bereits erhaltene und wiederangelegte Zinsen erhalten.

Beispiel:
– Max ist 25 und hat sein Studium beendet. Er startet nun einen Sparplan mit 200,- EUR monatlich. Der Anlagebetrag wird jährlich um 5% angehoben (Dynamik). Anlagehorizont: 30 Jahre.

– Peter, ebenfalls 25 und mit seinem Studium fertig, fängt erst 10 Jahre später an, da er seine neu gewonnenen finanziellen Freiheiten genießen möchte.

Beide investieren in ein breit angelegtes, offensives Portfolio, welches (hier aus Gründen der Vereinfachung) jährlich eine Rendite in Höhe von 6% erzielt.

Wo stehen beide im Alter von 50?

Max hat ein Vermögen in Höhe von 230.000,00 EUR aufgebaut, wohingegen Peter bei 80.455,00 EUR liegt. Das ist nicht weiter überraschend, da Max deutlich länger spart. Interessant in diesem Zusammenhang sind zwei andere Tatsachen:

Erstens: Rechnet man alle Erträge zusammen, so liegen diese bei Max bei 112.218,00 Euro. Peter hingegen hat aufgrund seines späteren Einstiegs lediglich 27.490,00 Euro erwirtschaftet.

Folgende Grafik verdeutlicht das:

Abbildung: Wertentwicklung Sparpläne von Max und Peter, Quelle: BfV Investment Research

Zweitens: Woran liegt das? Das liegt am Zinseszinseffekt*. Somit kann Max nun auf einen höheren zusätzlichen Ertrag zurückgreifen. Ab dem 50. Lebensjahr liegt dieser bei 1.111,04 Euro, wohingegen Peter lediglich auf 389,72 Euro kommt.

(Zur Richtigstellung: Wir vernachlässigen hier einmal kurz den Unterschied zwischen Zinsen im Sinne einer Festzinsanlage und einer mit einem aktiven Portfolio erzielten Rendite (z.B. mit Aktienfonds). Hier soll lediglich das Prinzip der überproportionalen Wertsteigerung bei längerem Anlagehorizont dargestellt werden.)

3. Sinnvoll Diversifizieren

„Lege nicht alle Eier in einen Korb!“. So lautet ein bekanntes Sprichwort. Das Portfolio einfach auf verschiedene Anlagen zu streuen ist zwar ein guter Anfang, ist aber nicht immer zielführend. Natürlich macht es Sinn, beispielsweise auf mehrere Investmentfonds zu setzen. Aber Vorsicht: Wenn alle Fonds das gleiche machen, ist man als Anleger den Marktkräften hoffnungslos ausgesetzt. Sinnvoller ist es, die Anlagesumme nicht nur auf verschiedene Anlageklassen und Fonds sondern auch auf Anlagestile, Manager und Strategien. Dadurch entsteht ein Portfolio mit niedrigen Korrelationen was dazu führt, dass Schwankungen reduziert werden können. Bedenken Sie: 80% der Gesamtrendite eines Portfolios kommt durch die Allokation!

4. Auf Qualität setzen

Auch wenn die Allokation langfristig der entscheidende Faktor für den Portfolioerfolg ist: Die eingesetzten Fonds sollten eine hohe Qualität aufweisen. So achten wir im Research der Bank für Vermögen beispielsweise auf eine hohe Stabilität der Ergebnisse, um „Lucky Shots“ zu vermeiden. Das allerdings setz ein sehr gutes Fondsmanagement voraus.

5. Kosten im Auge behalten

Und last baut not least: Natürlich kostet aktives Management Geld. Und das darf es auch, denn der dahinterstehende Aufwand ist nicht zu unterschätzen! Aber dennoch sollten diese im Auge behalten werden. Denn Kosten mindern langfristig die Rendite. Anleger sollten hier also durchaus auf das Preisschild achten. Bei erfolgsabhängigen Gebühren beispielsweise sollte die Ausgestaltung beachtet werden. Und grundsätzlich zeigt die TER (Gesamtkostenquote) an, wie hoch die Kosten eines Fonds sind.