Ende gut, alles gut. So wird man auf das Jahr 2023 zurückblicken. Fast alle Anlagealternativen konnten profitieren.
An den Aktienmärkten trieb im ersten Halbjahr die Künstliche Intelligenz die Kurse vieler börsennotierter Unternehmen an. Die gesamte Hard- und Softwarebranche, allen voran die Sexy Six aus den USA, lieferte die Infrastruktur für eine Vielzahl von Firmen aus anderen Wirtschaftsbereichen die KI gewinnsteigernd implementierten.

Den Zinssteigerungen im ersten Halbjahr folgte, nach rückläufigen Inflationsraten im zweiten Halbjahr, eine Entspannung der gesamten Zinslandschaft. Anleger witterten die Chance nachhaltig sinkender Kapitalmarktzinsen.

Wer der Ansage „Bond is Back“ gefolgt war konnte sich jetzt ein Renditeniveau sichern, das es seit 2011 nicht mehr gegeben hatte: 10-jährige Bundesanleihen rentierten im Oktober mit bis zu 3%, 5-jährige erzielten auf dem Höhepunkt 2,8% Rendite.

„Renditen 10-jähriger Staatsanleihen“ Quelle: Bloomberg

Der Rückenwind der Zinsentwicklung beflügelte auch die Aktien. Nach einem Anstieg von fast 20% fehlen dem Weltaktienindex von MSCI nur noch wenige Prozent zum Allzeithoch. Der DAX ließ die alte Rekordmarke bereits hinter sich und schob sich an die Marke 17.000 heran. Dem STOXX Europe 50 gelang im Endspurt eine neue Bestmarke. Gleiches gilt für den NASDAQ 100. Der S&P 500 verfehlte sie nur knapp. Der Nikkei 225 schaffte im Mai den Sprung über die 30.000 Punkte und legte danach weiter zu. In China hingegen zog die Krise am Immobilienmarkt und die schwachen Wirtschaftsdaten die Aktienkurse nach unten.

„Aktienindizes, Entwicklung seit Jahresanfang 2023″ Quelle: Bloomberg

Bei den Edelmetallen glänzte Gold mit einem Sprung über die Marke 2.000 US-Dollar pro Unze. Das hohe Niveau untermauerten rückläufige Renditen und geopolitische Unsicherheiten. Auffällig waren vermehrte Goldkäufe von Zentralbanken.

Wie geht es weiter in 2024? Worauf gilt es zu achten?
Das Risiko einer Zunahme des geopolitischen Eskalationspotentials scheint begrenzt.

Der anhaltende Rückgang der Inflationsraten gibt den Notenbanken Handlungsspielräume zurück. Erwartet uns im Jahresverlauf 2024 gar ein Wettrennen der Notenbanken um die schnellste Zinssenkung?? Die Kapitalmärkte erwarten mit Wahrscheinlichkeiten von über 50% je eine Zinssenkung um 0,25% sowohl im Mai, als auch im Juni, Juli und September.

Welche Zinsentwicklung wird für Anleihen erwartet?

Sinkende Zinsen sollten bei einer Vielzahl von Krediten entlastend wirken: z.B. bei Staatsschulden, Hypothekenkrediten und der privaten Verschuldung. Das könnte die Grundlage für neues Wachstum schaffen.
Profiteure wären abermals Festverzinsliche, Aktien und Gold, aber auch der Immobilienmarkt.

Rolf Krahe ist seit Jahrzehnten an den Kapitalmärkten aktiv. Die Themen des Diplom-Ökonom sind der Aufbau von Wertpapierportfolios und die Kommunikation von Kapitalmarktentwicklungen. Er unterstützt die Berater auch bei der Ersteinrichtung des Investment-Shops mit Modellportfolios und Private Investing Varianten, Fonds und ETFs. Rolf Krahe steht bei allen Themen mit Rat und Tat zur Seite. 

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